Donnerstag, 10. April 2008

Thiede denkt über Wechsel ins Traineramt nach


foto: Seit 1993 Steuermann des Deutschland-Achters: Peter Thiede/ deutschlandachter.de

Peter Thiede geht in seine 16. Saison als Steuermann des Deutschland-Achters. Es könnte seine letzte sein. Denn der 40-Jährige denkt (laut) über eine neue Herausforderung nach. Die Silbermedaille hat er bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta gewonnen, mit Edelmetall will er seine erfolgreiche Karriere, in der er das deutsche Ruderflaggschiff unter anderem noch zu drei WM-Titeln und etlichen Podestplätzen bei Weltmeisterschaften steuerte, auch beenden. Im Interview verrät Peter Thiede seine Zukunftspläne, die ihn nicht vom „Ruderkurs“ abbringen sollen.

Peter, du sprachst im vergangenen Jahr davon, dass 2008 dein letztes Jahr als Steuermann ist. Wie geht es bei dir nach den Olympischen Spielen weiter?
Peter Thiede: Ich sitze seit 1982 an den Steuerseilen, 1987 habe ich meine erste WM bestritten, sitze seit 1993 im Deutschland-Achter. Eigentlich will ich einen Schlussstrich ziehen und 2009 meine zweite Ruderkarriere beginnen - als Trainer. Ich habe diesbezüglich schon Gespräche mit dem Deutschen Ruderverband geführt, er ist natürlich mein erster Ansprechpartner. Ich bin aber auch nicht abgeneigt, für einen anderen Verband oder einen Verein als Trainer zu arbeiten. Andererseits würde ich auch gerne am Stützpunkt in Dortmund bleiben.

Dortmund ist deine zweite Heimat geworden…
Peter Thiede: …mittlerweile schon. Ich lebe seit 16 Jahren hier, habe mit verschiedenen Jahrgängen gelernt, wie man schnell rudert. Das sind Erfahrungen, die ich nun an die Jüngeren weiter vermitteln will, gerne hier am Bundesriemenstützpunkt.

Ist man denn mit 40 Jahren zu alt für einen Steuermann?
Peter Thiede: Natürlich nicht. Mein Vorgänger, Manni Klein, war 44 Jahre, als er aufgehört hat. Klar kann ich mir vorstellen, noch bis London 2012 weiterzumachen. Nichts ist ausgeschlossen. Aber man muss irgendwann auch einen neuen Schritt wagen. Ich hoffe, wir sind in Peking erfolgreich und holen eine Medaille, dann fällt einem dieser Schritt leichter.

Als Steuermann ist man ja in gewisser Weise der verlängerte Arm des Trainers, so dass du ja schon jahrelang quasi ein halber Trainer bist.
Peter Thiede: Das stimmt. Als Steuermann habe ich mir einen Namen gemacht, das muss ich mir dann als Trainer aber erst einmal erarbeiten. Ich besitze die B- und A-Trainerlizenz.

Worauf kommt es aus deiner Sicht bei einem Trainer an?
Peter Thiede: Beim täglichen Training werden die Grundlagen gelegt. Entscheidend ist dann aber die Wettkampfphase. Hier müssen die Sportler eine Topleistung abrufen, dafür betreibt man ja Leistungssport. Mir hilft dabei sicherlich, dass ich jahrelang in der Weltspitze mitgerudert habe und schon einiges erlebt habe.

Wenn man Steuermann des Deutschland-Achters ist, will man doch sicher auch Trainer des Deutschland-Achters werden, oder?
Peter Thiede: Natürlich. Aber die Fußstapfen von Ralf Holtmeyer und Dieter Grahn sind ziemlich groß. Es wäre schon eine Herausforderung, wenn ich zunächst einmal als Assistenztrainer in diesen Bereich reinschnuppern könnte.

Kontakt zu Peter Thiede:
peter.thiede@deutschlandachter.de

www.deutschlandachter.de

Keine Kommentare: