Kooperation TU Dortmund und Industriedenkmalpflege
Die Fakultät Raumplanung der TU Dortmund und dieStiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur haben eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Die Zusammenarbeit der Fakultät Raumplanung mit der Stiftung Industriedenkmalpflege ist nicht neu. Seit Jahren besuchen Studierende die Kokerei Hansa in Dortmund-Huckarde, um sich anhand dieses markanten Denkmals der Montanindustrie ein Bild von der praktischen Arbeit der Stiftung zu machen und sich über die Umgangsweisen mit industriellen Brachen zu informieren. Um künftig intensiver zusammenzuarbeiten, gemeinsame Projekte zu realisieren und auf diese Weise Lehre, Forschung und Praxis sinnvoll zu verbinden und Synergien zu nutzen, unterzeichneten die beiden Institutionen nun eine Kooperationsvereinbarung.
Mit dem Projekt „Das montanindustrielle Erbe des Ruhrgebiets. Eine Chance für eine nachhaltige Entwicklung des 21. Jahrhunderts“ werden folgende Ziele verfolgt:
a: Grundlagenarbeit bis 2010
Dokumentation der montanindustriellen Flächen im Ruhrgebiet anhand historischer sowie chronologischer Entwicklungsschichten und heutigen Folgenutzungen. Vorbereitung der organisatorischen und inhaltlichen Implementierung des Forschungskollegs.
b: Präsentation der Grundlagenarbeit im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas Ruhr.2010
Präsentation der Grundlagenarbeit in Form einer Ausstellung und Präsentation von Dokumentarfilmen, die von einem internationalen Kongresses als Auftakt des Forschungskollegs begleitet werden sollen.
c: Einrichtung eines Forschungskollegs nach 2010
Ein interdisziplinäres Forschungskolleg baut auf der Grundlagenarbeit auf und erarbeitet hochschulübergreifend die Erfahrungen im unterschiedlichen Umgang mit dem montanindustriellen Erbe und leitet daraus Empfehlungen für die zukünftige Entwicklung solcher Flächen im Ruhrgebiet und anderen europäischen Region ab.
Folgende vier forschungsleitende Fragen im Vordergrund:
Welche Erfahrungen hat das Ruhrgebiet mit der Entwicklung industrieller Brachflächen in den letzten Jahrzehnten gemacht und welche Erkenntnisse lassen sich daraus ableiten?
Welche Erfahrungen hat das Ruhrgebiet mit der ökonomischen wie ökologischen Inwertsetzung ehemaliger montanindustrieller Flächen seit dem Beginn des Strukturwandels gesammelt?
Welche Erkenntnisse können aus den bisherigen Erfahrungen abgeleitet werden und wie können diese Erkenntnisse nationalen wie internationalen Partnern für noch zu entwickelnde Standorte zu Verfügung gestellt werden?
Welche Bedeutung kommt dem montanindustriellen Erbe bei der Entwicklung solcher Standorte zu?
Die Vorgehensweise im Projekt stützt sich auf einen Untersuchungsrahmen, der mehrere räumliche Ebenen umspannt:
Die Mikro-Ebene des Standortes mit seinen Zeugnissen der Industriegeschichte und flächenspezifischen Chancen und Restriktionen für eine mögliche Entwicklung,
die Meso-Ebene des Stadtteils, deren historische Entwicklung häufig mit den industriellen Standorten eng verbunden ist und wichtige Anknüpfungspunkte für neue Nutzungen bietet,
die Makro-Ebene der Stadt-Region, die den Rahmen für den Umgang mit den einzelnen altindustriellen Standorten setzt, beispielsweise über die sozioökonomische Entwicklung der Region, landespolitische Förderpolitiken oder konkurrierende Standorte mit ähnlichen Nutzungskonzepten in anderen Städten. Weiterhin tragen die einzelnen Standorte mit ihren Folgenutzungen zur Fortentwicklung der gesamten Region bei und prägen auch deren Bild nach außen.
Nähere Informationen und Kontakt unter: www.raumplanung.uni-dortmund.de/stb, stb.rp@uni-dortmund.de oder 0231 755-2241.
Montag, 17. Dezember 2007
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