Montag, 23. Juni 2008

Deutschland-Achter zurück im schnellen Fahrwasser


foto: Blumen und Medaillen als Belohnung: Kristof Wilke (stehend von links), Steuermann Peter Thiede, Philipp Naruhn, Florian Mennigen, Matthias Flach, Sebastian Schmidt (kniend von links), Florian Eichner, Andreas Penkner und Jochen Urban./deutschlandachter.de

Erleichterung beim Deutschland-Achter: Auf dem Maltasee in Posen hat das deutsche Ruder-Flaggschiff aus dem Dortmunder Heimathafen den Weg zurück in schnelleres Fahrwasser gefunden. Weltcup-Platz zwei und 3,70 Sekunden auf den starken englischen Achter schnüren die Hoffnung, dass die Mannschaft sich in den sieben Wochen bis zum olympischen Vorlauf noch weiter steigern kann und noch klappen kann mit olympischem Edelmetall. Der dritte Achter, Polen, wurde klar distanziert.

Drei Sekunden auf die Briten rausgeholt

„Fürs Erste können wir zufrieden sein. Auf die Engländer haben wir in zweieinhalb Wochen drei Sekunden rausgeholt und von den Polen haben wir uns sehr deutlich weg geschoben“, sagte der neue Achter-Trainer Christian Viedt und fügte hinzu: „Noch mehr zu erreichen oder gar einen Paukenschlag zu landen, wäre unrealistisch gewesen. Mit einer neuen Mannschaft, die erst so kurz zusammen im Achter fährt, kann man sich nicht in so großen Margen verbessern.“

Wie im Bahnverteilungsrennen am Samstag drückten die Briten dem Rennen den Stempel auf: Diese Mannschaft wirkte eingefahren und trat geschlossener auf. „Sie waren in Topbesetzung noch besser besetzt als in Luzern. Für uns war es aber ein Schritt in die richtige Richtung“, meinte Jochen Urban. Aber trotzdem kann die Mannschaft am Freitag mit einer großen Portion Selbstvertrauen ins Trainingslager nach Breisach fahren. „Das war erst der erste Schritt. Man merkt, wie viel Potenzial in dem Boot steckt“, sagte der neue Schlagmann Matthias Flach.

Vierer verpasst Podestplatz knapp

Zufrieden war auch der Vierer ohne Steuermann. Zwar verpasste die Crew um Schlagmann Filip Adamski auch im dritten Weltcup-Rennen einen Podestplatz, auf die Stimmung drückte das aber wenig. „Das war ein gutes Rennen – und das bei Gegenwindverhältnissen, die eigentlich weniger liegen. Direkt nach dem Start haben wir einen super Rhythmus gefunden“, meinte Urs Käufer – und bei Streckenhälfte betrug der Rückstand auf die führenden Niederländer „auch nur“ gut zwei Sekunden. Käufer: „Dann sind wir bei einem Spurt herangekommen, der aber zu viel Kraft gekostet hat.“ Im Endspurt war von Frische keine Spur mehr, so dass sich der Vierer hinter den Weltcup-Siegern aus Holland, Großbritannien und den überraschend starken Slowenen einreihen musste. Käufer mit einem Augenzwinkern: „Beim ersten Weltcup waren wir Sechste, dann Fünfte und jetzt Vierte. Ist doch klar, was jetzt kommt…“ Es ist noch nicht offiziell, aber der Vierer kann davon ausgehen, dass er in dieser Besetzung auch nach Peking fahren wird.

Positiv überraschte der junge Zweier ohne Steuermann mit Felix Drahotta und Tom Lehmann. In einem beherzten Finale fuhren der 19-jährige Drahotta und der nur ein Jahr ältere Lehmann auf den fünften Rang hinter die Vize-Weltmeister aus Neuseeland (Twaddle/Bridgewater), Frankreich 2, Südafrika und Australien. Im Endspurt legten Drahotta/Lehmann noch einmal alle Kräfte in die Riemen und fuhren an den Franzosen Peron/Cadot vorbei, die WM-Vierten von 2007 in München und Dritt- bzw. Viertplatzierten der beiden vergangenen Weltcups in München und Luzern.

Geschrieben von Carsten Oberhagemann

Deutschland-Achter

Keine Kommentare: