Malcolm Braff & Trio Yele/Rabih Abouh-Khalil/Jazz für Kids
Das Jazzfestival europhonics 2007 bietet am Freitag, 30. November 2007, ab 20 Uhr im Jazzclub domicil World Jazz Malcolm Braff & Trio Yele - Ein Meister der Ekstase, der Entfesselung und der Entgrenzung sowie Rabih Abou-Khalil "Music for Sad Women".
Der Pianist Malcolm Braff - geboren in Brasilien, aufgewachsen in Kapverden und Senegal, nun in der französischen Schweiz lebend - versteht sich auf das, was der deutsche Schriftsteller Hanns-Josef Ortheil in einem Aufsatz über Mozart "die sich ausdeklamierende Lebenslust und das enthusiastische Toben, dieser Gleichklang mit sonst verborgenen, tiefsitzenden Daseinsrhythmen" genannt hat. Urwüchsige Energie, federnde Rhythmen, schlichte Eleganz, geniale Einfachheit und die Fähigkeit, die Instrumente zu transzendieren. Da wird der Baß schon mal zur Trommel und der Flügel mutiert zum hymnischen Chor. Dieser Klangkosmos wird getragen von einem perfekt zusammenspielenden Dreier, zu dem der aus Burkina Faso stammende Djembe-Meister Yaya Ouattara und der amerikanische Kontrabassist Alex Blake gehört.
Rabih Abou-Khalil - mehrfach preisgekrönt (allein 1999 fünf Jazz-Awards der Deutschen Phonoakademie) speist sich die Musik des 1957 in Beirut geborenen Künstlers aus arabischen Wurzeln und involviert europäische Klassik ebenso wie amerikanischen und europäischen Jazz. Sie beruft sich auf durchkomponierte Melodieabläufe wie auf technische Virtuosität und Improvisationen. Den Kulturbegriff hat Rabih Abou-Khalil derweil von allen denkbaren Seiten beleuchtet. Dabei hat er zu einer grenzüberschreitenden Sichtweise gefunden, die ihm nicht nur Freunde beschert. Um institutionalisierte Traditionen kümmert sich der Freidenker aber nicht. Sein aktuelles Programm "Songs for Sad Women" ist für ihn "eine Hommage an die romantische Melancholie der Weiblichkeit." In dieser Haltung vollkommen integriert sind Abou-Khalils Mitmusiker. Gevorg Dabaghyan gehört zu den führenden Virtuosen am Duduk, einem archaischen Oboeninstrument. Berühmt wurde er durch seine Arbeit mit Jan Garbarek und Yo-Yo Ma und dessen Silk Road Project. Der Franzose Michel Godard ist am Serpent zu hören, einem Renaissance-Blasinstrument aus einem schlangenförmig gewundenen und mit Leder überzogenen Holzrohr. Am Schlagzeug agiert der Amerikaner Jarrod Cagwin, Begleiter u.a. von Charlie Mariano, Joe Beck oder Gary Burton.
Am Sonntag, 2. Dezember 2007, gibt es um 15 Uhr im domicil an der Hansastraße ein Kinderkonzert – Jazz für Kids. Das Jazzspiel: Ein vergnügliches Spiel fordert die Neugier von Melodie und Rhythmus heraus. Man soll damit das Geheimnis des Jazz ergründen können. Das wollen die beiden Bewohner der Musikwelt natürlich ausprobieren und müssen feststellen, dass das Spiel, einmal gestartet, nicht mehr zu stoppen ist. Nun brauchen sie die musikalische Hilfe eines großen Publikums, um das Spiel zuende spielen zu können.
In der Veranstaltung Jazz für Kids werden die Kinder auf spielerische und spannende Weise an den Jazz herangeführt. Zusammen mit den Moderatorinnen, die als Figuren "Melodie" und "Rhythmus" in Erscheinung treten, lernen sie eine typische Jazzband kennen und werden mit den Charakteristika von Jazz-Gesang, Trompete, Klavier, Bass und Schlagzeug vertraut gemacht. So wird nicht nur der konzentrationsfördernde "Rote Faden" im Konzert ermöglicht, sondern es wird auch immer wieder Anlässe für die aktive musikalische Beteiligung des jungen Publikum geboten. Was genau ist Groove? Wie fühlt man ihn? Was ist Improvisation?
quelle:domicil - Jazzclub